Andacht – Gottes Hilfe habe ich erfahren

Blick vom Pfarrrgarten Schönbrunn aus auf Wolkenstein mit Schloss und Kirche

Liebe Gemeinde,

in den Frühlings- und Sommermonaten blüht das Leben auf. Überall wird es grün. Gerade sitze ich in unserem wunderschönen Pfarrgarten. Aus dem Dorf dringt fröhliches Gelächter herüber. Ich blicke auf das Schloss Wolkenstein und die St.-Bartholomäuskirche. Ich bin dankbar für die Kirchen und Gärten, die unsere Gemeinden haben. Unsere Vorfahren haben sie gebaut – wir dürfen sie genießen und weiterbauen.

Aktuell liegen viele Bauarbeiten an der Kirche in Wolkenstein vor uns. Mit den Fenstern geht es hoffentlich schon im Sommer los. Weitere Bauabschnitte folgen. Doch nicht nur der Bau an Gebäuden bewegt uns, sondern auch der Aufbau der Gemeinde. Dafür braucht es Menschen mit Leidenschaft für alle Altersgruppen. Sabine Wittig wird nach Jahrzehnten als Gemeindepädagogin in Wolkenstein in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Wir danken dir von Herzen! Elias König wird an ihrer Stelle weiterbauen. Eine Staffelübergabe gibt es zum Gemeindefest in Wolkenstein am 22. Juni.

Das Osterfest liegt hinter uns, und wir durften in diesem Jahr etwas Neues ausprobieren: Neben den regulären Gottesdiensten gab es ein 40-Stunden-Gebet im Gemeinschaftshaus in Hilmersdorf. Aus allen Ortsteilen kamen Christen zusammen, um vor Gott zu sein. Wir haben gemeinsam und allein gesungen und gebetet. Manche haben die Nacht durchgewacht oder den Ostermorgen besonders früh begonnen. Wir suchen Gottes Gegenwart und werden mit seiner Herrlichkeit und Güte beschenkt.

Die beiden Kirchenvorstände waren eine Woche zuvor auf Rüstzeit. Wir hatten ein ganzes Wochenende Zeit mit Gott und füreinander. Das kostet Zeit, aber der einhellige O-Ton danach: „Es war gut, jeden Tag miteinander das Heilige Abendmahl zu feiern.“ Es ist schön, Zeit zu haben, um Leben zu teilen. Wir brauchen solch eine Ausrichtung auf Jesus. „Wir wollen das Ganze wiederholen!“

Dankbar blicken wir auf zwei Konfirmationen zurück. Junge Menschen in unseren Gemeinden haben den lebendigen Gott erlebt und uns dies im Vorstellungsgottesdienst eindrucksvoll erzählt. Beten wir, dass sie im Glauben wachsen und bleiben.

Der Apostel Paulus hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Er sagt: „Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge.“ (Apostelgeschichte 26, 22)

Paulus hat sich auf den Weg gemacht, das Evangelium von Asien bis nach Europa zu bringen. Dabei ist er auf viele Widerstände gestoßen. Viele Menschen sind durch seine Predigt zum Glauben gekommen. Er hat Gemeinden gegründet, wurde aber auch ausgelacht und verhaftet. Als er jene Worte spricht, steht er vor Gericht und erzählt, wie er zum Glauben gekommen ist. Jesus hatte sich ihm damals in Damaskus in den Weg gestellt. Paulus ändert sein Leben. Er tut Buße. Sein Leben nimmt einen neuen Weg. Er erfährt täglich Gottes Hilfe – auch im Gefängnis oder vor Gericht. Er berichtet von dem, was der lebendige Gott tut. Das ist seine Freude.

Wir sind als Christen aufgefordert, von unserem Glauben zu erzählen – auch mutiger. Es ist schön, in der Kirche von Jesus zu reden. Aber dieses Reden braucht es auch in der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Schule. Sprich darüber, wie du Gottes Hilfe erfährst. Du bist gefragt.

Meine Erfahrung ist: Die Türen stehen offen. Im April durfte ich Antrittsbesuche bei unserem Bürgermeister Wolfram Liebing und der Direktorin der Bürgerschule, Annett Brunner, machen. Unsere Gemeinden sind in der Stadt sehr wertgeschätzt. Lasst uns nicht schweigen, sondern reden – und besonders für unsere Dörfer und Stadt beten. Der Rest liegt bei Jesus.

Ich wünsche euch eine erholsame Sommerzeit mit vielen Möglichkeiten zum Ausspannen.

Euer Pfarrer Michael Ahner

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