Andacht zum Monatsspruch September 2023

Liebe Gemeinde,

es gibt ein Spiel, dass Große und Kleine spielen können. Es heißt: „Wer bin ich?“ Dabei wird jedem Mitspieler ein Zettel mit dem Namen einer bekannten Person an die Stirn geklebt. Ich sehe die Namen der anderen Mitspieler, den eigenen Namen jedoch nicht. Ein Spieler beginnt nun, den anderen Fragen über sich zu stellen, die diese mit Ja oder Nein beantworten können. Ziel ist es herauszufinden, wer ich bin. Dafür sind einige Fragerunden nötig. Ein paar Fakten über das Leben eines Menschen muss ich wissen, dann kann ich herausfinden, wer gemeint ist. Das ist in vielen Fällen leicht machbar.

Die Frage: „Wer bin ich?“ geht eigentlich noch viel tiefer. Geschlecht, Alter, Beruf und persönliche Erfolge helfen den Namen eines Menschen zu finden, aber noch lange nicht festzustellen, was mich als Person ausmacht. Dazu gehört doch viel mehr. Ein kleiner Vorschlag: Schau doch mal in den Spiegel und stelle dir die Frage: „Wer bin ich?“ Im nächsten Schritt kannst du deinen Partner, Freunde oder deine Familie befragen, was sie darauf antworten.

Jesus macht das mit seinen Freunden. Er befragt sie: „Für wen halten mich die Leute?“ Es gibt unterschiedliche, ja sogar widersprüchliche Antworten. Umfragen haben eben einen begrenzten Wert. Dann wird Jesus persönlich:

„Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ (Matthäus 16,15)

Oder anders: „Für wen hältst du mich?“ Höre kurz mit dem Lesen auf, lass diese Frage in dir nachklingen und beantworte sie für dich persönlich. Wer ist Jesus für mich?

Diese Frage ist ganz entscheidend für dein Leben. Was immer du darauf antwortest, wird dein Leben prägen. Ist er dein Vorbild? Oder ist er dir egal? Ist er weit weg oder ganz nah? Ist er tot oder lebendig? Petrus, einer der Freunde von Jesus, sagt es so:

„Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“ (Matthäus 16,16)

Diese Worte sind ein Bekenntnis zu Jesus als dem wahren Gott, der in diese Welt gekommen ist, um sie neu zu machen. Christus – ER ist derjenige, der jeden Menschen liebt. Christus ist der, der sich auf den Weg macht, um zu den Kranken, den Ausgestoßenen und Sündern zu gehen, um sie an das Vaterherz Gottes zu führen. Er berührt die Menschen und heilt. Er zeigt ihnen, dass Gottes Reich begonnen hat. Der Himmel ist durch Jesus in diese Welt eingebrochen. Du bist Gottes Sohn heißt auch, dass Jesus der eine ist, den wir Christen anbeten und lieben. In seinem Namen liegt unsere Hilfe an jedem Tag. Er ist unser Retter. Sein Name hat Kraft. Er ist der Eine auf den es sich lohnt sein ganzes Leben zu bauen!

„Für wen hältst du mich?“ Es ist eine Frage von Jesus an dich. Meine Antwort ist Folgende. Gern kannst du diese Worte zu deinem Gebet machen.

Jesus Christus, du bist mein Ein und Alles. / Du bist der versprochene Messias. Jesus Christus, alle meine Sorgen und Schmerzen bringe ich dir. Auch bitte ich für alle Menschen, dir mir wichtig sind und die krank oder allein sind. Du kannst uns trösten und helfen. / Du bist der lebendige Sohn Gottes. Sei mir nahe, wenn ich mich gut, aber auch, wenn ich mich ganz unten fühle. Du bleibst für immer. Ich danke dir. Amen.

Ich wünsche dir in diesem Herbst viele Erfahrungen mit unserem lebendigen Gott.

Ihr / Euer Pfarrer Michael Ahner

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