Seit dem 15.12.2024 beherbergt unsere St.-Bartholomäus-Kirche eine Engelsfigur aus Bronze, gestaltet von der Künstlerin Christina Doll. Das Kunstwerk entstand im Rahmen der europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 und des Kunst- und Skulpturenwegs „Purple Path“.
Die zugehörige Bergmannsfigur befindet sich gleich nebenan im Wolkensteiner Schloss. Weitere Figurenpaare befinden sich in Annaberg-Buchholz, Chemnitz, Hohndorf und Zwickau. Eine größere Engelsfigur steht in Schneeberg.
Die St.-Bartholomäuskirche ist zu folgenden Zeiten für Besucher geöffnet:
- Dienstag – Samstag: 10 – 12 Uhr und 13 – 16 Uhr
- Sonntag: nach dem Gottesdienst und 14 – 16 Uhr
Bitte beachten Sie, dass die Kirche bei Verhinderung unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter leider geschlossen bleiben muss. Der Eintritt ist frei, wir freuen uns aber über eine Spende zur Erhaltung des Gebäudes.





Christina Doll und ihre Interpretation von Engel und Bergmann
Die Figuren Engel und Bergmann gehören zum Kern erzgebirgischer Kultur. Traditionell wurde in den Familien bei der Geburt einer Tochter ein Engel, bei der eines Sohnes ein Bergmann geschnitzt (oder später gekauft). Die in Berlin lebende Bildhauerin Christina Doll schuf das Skulpturenpaar ENGEL+BERGMANN in zeitgenössischer Form. Ihr Modell für den Engel war eine Schauspielerin mit Down-Syndrom, für die Figur des Bergmanns nutzte sie die Insignien eines Wismut- und Steinkohle-Kumpels.
Die Künstlerin Christina Doll lebt in Berlin und wurde von Alexander Ochs, dem Kurator des Kunst- und Skulpturenwegs Purple Path, ins Erzgebirge eingeladen. Beim Purple Path handelt es sich um das größte Projekt der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Ausgehend von dem Narrativ „Alles Kommt vom Berg her“ verbindet er Chemnitz und 38 Kommunen im Erzgebirge, in Mittelsachsen und im Zwickauer Land. Christina Doll bringt mit ihrem Werk – ganz im Sinne dieses Narratives – die Stärke erzgebirgischer Identität, in ihrer reichen Tradition und ihrem positiven Lebensgefühl zum Ausdruck. In ihrer skulpturalen Arbeit ist die Würde des Menschen ein zentrales Motiv.
Der Purple Path berührt mit Dolls „Engel und Bergmann“ verschiedene kulturelle, gesellschaftspolitische und spirituelle Kontexte. So wurde das erste – in der traditionsreichen Dresdener Gießerei Gebr. Ihle gegossene – Figurenpaar im Beisein der sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch dem zukünftigen Inklusionshotel des Anna + Sascha e.V. in Annaberg-Buchholz überreicht. Die drei weiteren permanenten Platzierungen schreiben die künstlerische Ausstattung von Kirchen fort. Sie werden dem Publikum, Gläubigen und Kunstfreunden, Einheimischen, Touristinnen und Touristen einen Einblick in die Region geben können, in eine Region die sich öffnet für die mitgebrachten Erfahrungen ihrer Gäste und die Ideen kommender Generationen.
Wolkensteiner Altstadt mit Schloss und Kirche
Der denkmalgeschützte Stadtkern mit Schloss und Kirche bilden ein einzigartiges Ensemble. Der Bergbau um Wolkenstein hat eine lange Geschichte und in der St. Bartholomäuskirche der Bergstadt haben seit dem 17. Jahrhundert die Bergleute aus den Wolkensteiner Revieren Gottesdienst gefeiert. Bis 1955 förderte die Wismut AG in den Revieren Uran. Mit ihrem Aufstellort im Schloss und in der Kirche erzählen sie die lebendige Erinnerung und Identität der Stadt.
Zum Erhalt der St.-Bartholomäus-Kirche wurde 2022 ein Förderverein gegründet.
Weitere Informationen
„Engel und Bergmann“ auf der Webseite der Kulturhauptstadt Chemnitz
„Engel und Bergmann“ auf der Webseite der Kulturkirche 2025