Liebe Gemeinde,
Vielleicht kennst du sie noch. Die Bilder aus dem Fernsehen von dem verheerenden Brand in Los Angeles. Tagelang wütete das Feuer durch die Vororte. Es ging alles so schnell. Der Wind fachte das Feuer weiter an. Egal, ob Reiche oder Arme, das Feuer verbrannte ganze Stadtteile.
Solche Katastrophen machen uns sprachlos. Sie zeigen uns, wie machtlos der Mensch angesichts der Kräfte der Natur ist. Ein Funke genügt, um ein Flammenmeer zu entfachen, das nicht zu kontrollieren ist. In der Bibel lesen wir oft von Feuer als Zeichen des Gerichts Gottes. Der Prophet Joel beschreibt in eindrücklichen Worten die Zerstörung, die über das Land gekommen ist:
„Herr, dich rufe ich an; denn das Feuer hat die Auen in der Steppe verbrannt, und die Flamme hat alle Bäume auf dem Felde angezündet. Es schreien auch die wilden Tiere zu dir; denn die Wasserbäche sind ausgetrocknet und das Feuer hat die Auen in der Steppe verbrannt.“ (Joel 1,19-20)
Joel spricht von einer großen Dürre, von einer Hungersnot und von einem verheerenden Feuer, das das Land verwüstet. Er sieht diese Katastrophen als Zeichen dafür, dass Gott Gericht hält. Diese Worte sind schwer zu hören, aber sie haben eine wichtige Botschaft für uns: Sie rufen zur Umkehr auf.
Auch wir leben in einer Zeit, in der Krisen und Katastrophen unser Leben bestimmen. Veränderung des Klimas, Kriege und die zunehmende Gottvergessenheit in unserer Gesellschaft – all das sind Zeichen, die uns zum Nachdenken bringen. Gott will uns durch diese Ereignisse wachrütteln. ER möchte, dass wir unser Leben überdenken und zu ihm zurückkehren.
Doch Gott bleibt nicht beim Gericht stehen. Sein Ziel ist nicht die Zerstörung, sondern die Erneuerung. Er ruft uns zur Umkehr, zur Buße und zum Gebet. Wenn wir unser Leben auf ihn ausrichten, wenn wir ihn suchen und ihm vertrauen, dann wird er uns gnädig sein. In Joel 2,12-13 lesen wir:
„Doch auch jetzt noch, spricht der Herr: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zu dem Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, geduldig und von großer Güte.“
Diese Einladung gilt besonders in der Passions- und Fastenzeit. Es ist eine Zeit der Besinnung, des Innehaltens und der Umkehr. Während wir in dieser Zeit das Leiden und Sterben Jesu Christi lesen und davon hören, sind wir eingeladen, unser eigenes Leben zu überdenken und uns neu auf Gott auszurichten. Fasten bedeutet nicht nur den Verzicht auf bestimmte Dinge, sondern auch eine innere Reinigung und eine bewusste Hinwendung zu Gott.
Lasst uns also diese Zeit nutzen, um unser Herz zu öffnen, Schuld zu erkennen und echte Buße zu tun. Wenn wir uns Jesus anvertrauen, dürfen wir Hoffnung schöpfen und neu anfangen.
Die Passionszeit ist eine Gelegenheit, unser Leben in Gottes Licht zu stellen und uns von seiner Liebe verwandeln zu lassen. Unser Fasten soll nicht nur äußerlich bleiben, sondern unsere Herzen erneuern, damit wir mit einem demütigen Geist und voller Vertrauen durch Krisen gehen. Wir erwarten, dass Jesus uns und unsere Gemeinden neu macht.
3 praktische Vorschläge für deine Passionszeit:
- Nimm dir täglich 10 Minuten fürs Gebet.
- Besuche jede Woche den Gottesdienst.
- Besprich mit Gott eine Sache, die du in deinem Leben ändern willst.
Ich wünsche euch eine gesegnete Passions- und Osterzeit!
Euer Pfarrer Michael Ahner