Andacht zum Monatsspruch März 2023

Liebe Gemeinde,

Kennst du den Gedanken, dass du dich fragst, ob Gott noch da ist oder ob er sich von dir zurückgezogen hat? Paulus stellt in der Mitte eines Briefes eine ähnliche Frage:

Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? (Römer 8,35)

Paulus schaut auf das zurück, was er bisher geschrieben hat und überlegt, wie er seine ganzen Gedanken in einem Satz zusammenfassen kann. Da notiert er: „Gott ist für uns.“ Gott ist nicht gegen uns, sondern für uns. Das ist eine kleine und schon fast banale Aussage. Keiner kann mehr gegen uns sein! Angst ist doch manchmal, was uns treibt. Angst zu versagen oder schlecht dazustehen. Angst vor mir oder vor Gott. Angst nicht geliebt zu sein.

Gott ist für uns. Er hat dafür seinen eigenen Sohn nicht verschont. Das erinnert an Abraham, der von Gott aufgefordert ist seinen eigenen Sohn zu opfern. Abraham zieht mit seinem Sohn Isaak los. Er ist bereit dazu. Doch dann greift Gott selbst ein. Er schenkt ein anderes Opfer für Isaak, damit Abrahams Kind leben kann.

Seinen eigenen Sohn verschont Gott nicht. Jesus Christus geht den ganzen Weg. Er geht nach Jerusalem. Er weiß, was ihm dort blühen wird. Zunächst die jubelnde Menschenmenge, doch dann einige, die ihn gerne tot sehen würden. Die ziehen ihn vors Gericht. Die schreiende Menge ruft: „Kreuzige! Kreuzige!“ Er lässt sich töten. Für uns. Jesus Christus wird geopfert. Wir müssten an seiner Stelle sein. Aber nein! Gott wird für uns Mensch, Gott stirbt für mich. Er ist eben für uns.

Wenn wir auf das Kreuz schauen, dann sehen wir: „Gott ist nicht gegen mich! Er ist für mich! Er stirbt einen leidvollen Tod, damit ich Vergebung erlange und damit ich leben kann!“

Dabei fällt es uns so leicht zu verurteilen. Die einen tun das mit sich selber. Sie verachten sich für ihr Leben bis hin zur Selbstzerstörung. Die anderen verurteilen die Anderen. Schau mal, was dem alles misslingt! Gott verklagt uns nicht! Deshalb brauchen wir uns auch nicht verurteilen. Du bist von Gott geliebt! Von dieser göttlichen Liebe kann dich nichts mehr trennen!

Keine Traurigkeit oder Angst! Keine Verfolgung oder Hunger! Keine Gefahr oder Schwert! Nichts. Nichts und nochmals nichts.

Es ist kleiner Gedanke von Paulus, der solch große Wirkungen entfaltet. Gott ist für uns. Dieser Satz ist wie ein kleiner Schneeball, der im verschneiten Hochgebirge losrollt. Und immer schneller und größer wird. Wenn Gott, der große lebendige Gott, für mich ist, dann kann doch keiner mehr gegen mich sein. Gott habe ich auf meiner Seite. Und dann wird der Schneeball immer größer und schneller. Ich bin geliebt. Der Schneeball reißt alle Ängste mit sich weg, er reißt Gefahren und Schuld weg. Gott ist für mich. Das befreit!

Vielleicht bist du jetzt glücklich und kannst dieses Wort glauben. Ja, genau so ist es. Jesus glaube ich. Ihm vertraue ich. Aber dann kommen die Ablenkungen. Die Arbeit und die Familie. Meistens stehe ich mir selbst im Weg. Wenn meine Liebe und Treue zu ihm doch nur größer wäre! Darauf kommt es gar nicht an. Es kommt nicht auf meine und auf deine Liebe zu ihm an. Seine Liebe zu dir ist entscheidend!

Lass dich von Gott beschenken! Lass dich von ihm lieben! Du musst nichts bringen. Keine Tat, keinen großen oder kleinen Glauben. Er ist für uns! Und das ist ganz sicher. Da gibt es kein vielleicht, jedoch und aber. Paulus spricht von Gewissheiten. Kein Umstand in unserem Leben, keine Krankheit, nicht der Teufel, nicht einmal der Tod kann uns von Gott trennen. Gott ist für uns.

Pfarrer Michael Ahner


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